Bkr / Biodynamisch korrekt reiten 

Sitzschulung


 


Ich freue mich, dass Du diese Seite aufgerufen hast und Dich für das Thema Sitzschulung interessierst. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftige ich mich leidenschaftlich mit diesem Thema, nicht nur als Reittherapeutin, sondern auch als Reitlehrperson und Pferdebesitzerin. Denn als solche möchte ich, dass es meinen Tieren gut geht, sie lange gesund leben und gerne mit mir arbeiten (also reiten lassen).


Bei mir kam recht schnell dieses Thema auf, als ich begann meine Pferde als Lehrpferde einzusetzen. Das beste Korrekturreiten bringt nichts, wenn die Pferde den Reitunterricht als Belastung empfinden. Denn nur ein guter Teampartner kann für meine Reitschüler ein optimales Feedback erbringen und die Reitstunde zu einem gemeinsamen positiven Erlebnis werden lassen.


Zudem stellte ich ebenso schnell fest, dass die meisten Reiter körperliche Probleme/Blockaden mitbringen, die es ihnen schlichtweg nicht ermöglichen, bestimmte Anforderungen an den Reitersitz zu erfüllen. Ich machte mich also auf die Suche, um meinen Reitschülern zu helfen und stellte auch schnell fest, dass wir einen ganzheitlichen Ansatz benötigen. Es bringt nichts, dem Reiter immer wieder daran zu erinnern die Absätze unten zu halten oder nicht mit dem Knie zu klemmen, wenn wir nicht den wahren Auslöser für dieses Verhalten entlarven.


Und die wahren Auslöser finden sich spannender Weise in unserem Sitz. Wenn diese Grundlage stimmt, dann können selbst körperliche Blockaden ausgeglichen werden. Denn auch das ist die Herausforderung - wir können einen Bandscheibenvorfall oder eine Skoliose nicht ungeschehen machen - aber wir können lernen uns damit biodynamisch korrekt zu bewegen und zu sitzen.


Nun könnte man denken, dass Sitzschulung nur etwas für Berufs- und Leistungsreiter wäre. Dem ist aber nicht so. Gerade unsere geliebten Freizeitpferde profitieren von einem korrektem Reitersitz  - Vom biodynamisch korrekt Reiten - BKR. 

In Verbindung mit meinem Wissen als Heilpraktikerin und Reittherapeutin sowie Reitlehrerin können wir gemeinsam tolle und nachhaltige Veränderungen bewirken. Für Dein Pferd, für die bessere Ausführung einzelner Übungen, für ein höheres Reitlevel, aber ganz sicher für gesünderes Reiten und im Sinne Deines Pferdes für ein gesünderes Gerittenwerden.


Da wir durch die biodynamische Korrektur unserer Körperhaltung beim Sitzen (mit und ohne Pferd) nicht nur eine Verbesserung beim Reiten erfahren sondern auch im "normalen" Alltag, können viele Übungen auch ohne Pferd ausgeführt werden.


Nach und nach wirst Du hier noch weitere Informationen zu Sitzschulung und BKR-Reiten finden. Hier erst einmal meine Gedanken und Hinweise zur Suche eines Sitztrainers und untenstehend ein Beispiel für die Wichtigkeit einer Sitzschulung für Freizeitpferde.


Seit dem 21.08.2021 bin ich nun ausgebildete und zertifizierte Bkr-Trainerin und stehe Dir (und Deinem Pferd) mit all meinem Wissen gerne zur Verfügung.




Bkr / Biodynamisch korrekt reiten


Die Sitzschulung erfreut sich gottseidank immer größerer Beliebtheit. Für mich bildet sie die absolute Grundlage für Reiten überhaupt, egal in welchem Bereich. Auch Freizeitreiter haben mittlerweile entdeckt, dass sie durch einen guten Sitz leichter und gesunderhaltend (für sich und das Pferd) reiten. Bkr stellt für mich die Königsdisziplin der Sitzschulung dar, weil es hoch effektiv, gut verständlich und schnell umsetzbar ist.

 

Immer mehr Reitlehrer und Trainer auf diesen Erfolgszug "Sitzschulung" auf. Deshalb heißt es für interessierte Reiter aufzupassen, bei wem eine Sitzschulung gebucht wird. Denn nur zu erkennen, ob ein Reiter im Hohlkreuz oder Rundrücken sitzt oder ob er rechts oder links "ein längeres Bein" hat, reicht lange nicht aus.

 

Trainer/Reitlehrer*innen für Sitzschulung zeichnen sich in der Regel durch folgende Merkmale aus

  • Sie verfügen über sehr gute Kenntnisse der menschlichen Anatomie (Ärzte, Physiotherapeuten, Bewegungstrainer, Fitnesstrainer, Heilpraktiker usw.)
  • Sie besitzen weitrechende Kenntnisse über die Anatomie und den Bewegungsablauf von Pferden (Tierärzte, Tierheilpraktiker usw. aber auch Reitlehrer mit speziellen Weiterbildungen, Reittherapeuten usw.)
  • Sie sind bestenfalls selbst Reiter
  • Sie sind zertifizierte Trainer/Reitlehrer (nicht nur FN, es gibt viele weitere Ausbildungen hierfür)
  • Sie können eine entsprechende Aus-, Weiter- oder Fortbildung zum Sitztrainer aufweisen
  • Sie verfügen über entsprechende praktische Berufserfahrung (diese kann auch im Rahmen einer Fortbildung erworben werben, sollte jedoch im Präsenzunterricht erworben werden)
  • Sie sind in Lern- und Lehrpädagogik geschult, damit sie ihr Wissen bestmöglich an ihre Schüler weitergeben können 
  • Sie sind didaktisch ausreichend ausgebildet
  • Sie zeigen einen respektvollen und achtsamen Umgang mit Mensch und Tier

Und ganz klar, es gibt absolute Naturtalente, welche diese ganzen Punkte oder viele dieser Punkte nicht benötigen. Aber das kann niemand im Vorfeld wissen. Ganz klar, auch hier heißt es ausprobieren, wenn wir ein gutes Gefühl bei einer Person haben. 

 

Dennoch gibt es viele schwarze Schafe, die sich diesen Trend zu Nutze machen. Bestenfalls war es für Dich und Dein Pferd dann eben einfach nur eine nutzlose Erfahrung, aber schlimmstenfalls bringt es Dich und/oder Dein Pferd total durcheinander, löst Unsicherheiten oder körperlich sogar Verspannungen bei Dir oder Deinem Pferd aus.

 

Sitzschulung ist ein geniales Instrument für Dich und Dein Pferd und bringt meistens bereits in der ersten Stunde sichtbare Erfolge, die auch Dein Pferd genießt. 

 

Ich wünsche Dir viel Spaß bei Deiner Sitzschulung. Bei einem guten Trainer wirst Du sie lieben. 






Sitzschulung - Warum sie für unsere Freizeitpferde ebenso wichtig ist (oder wichtiger?) wie für Leistungspferde

Im Freizeitbereich finden wir häufig die Familienfreizeitpferde und Ponys. Tiere die sowohl vom Kind als auch von Erwachsenen Reitern geritten werden. Häufig sollen sie robust und nervenstark sein, aber auch dem ambitionierten Freizeitreiter genügen. Rassen wie Tinker, Haflinger, Norweger usw. sind hier sehr beliebt. Insbesondere die Irish Cobs (Tinker) haben es mir, wie Du Dir vorstellen kannst, sehr angetan.


Häufig wird behauptet, dass Tinker Gewichtsträger sind. Äußerlich wirken sie mächtig, stark und stabil und schnell könnte man diesem Gedanken zustimmen. Dem ist aber ganz und gar nicht so. Ursprünglich als Kutschpferd gezüchtet sind sie in der Regel nicht mit dem besten Reitexterieur ausgestattet. Hinzu kommt, dass leider 75% aller Tinker, die ich kenne, zu dick sind. Was bedeutet dies jetzt aber für unseren Tinker?


Es bedeutet erst einmal, dass ein Tinker, der sowieso schon einiges an eigener Körpermasse tragen muß, häufig dazu neigt sich auf die Vorderhand zu schieben.  Tinker sind zudem oftmals überbaut, was ein weiteres Schieben auf die Vorderhand begünstigt. Der gesamte Brust-Schulter-Bereich ist oft nicht gut trainiert und schafft es aufgrund der nach vorne geschobenen Masse nicht, sich zu heben (stolpert Dein Tinker häufiger? Kann er nicht abwenden? Scheint er Dir zäh in der Hilfengebung -also faul, oder wird er schnell zu schnell in den Gangarten?). 


Das ist nicht nur eine absolut ungesunde Belastung für die Vorderbeine sondern auch für den gesamten Pferdekörper. Wenn wir auf unserem geliebten Tinkertier nun noch (unbewusst) nach vorne schiebend sitzen, dann hat unser Pferd keine Chance mehr gesund zu laufen. Wir dürfen nicht vergessen, dass schwere Pferde- und Ponyrassen sehr viel mehr mit dem Tragen ihres eigenen Gewichts zu tun haben als andere Rassen. Insbesondere, da bei Pferden die (nach vorne begrenzenden) Schlüsselbeine fehlen.


Die Brust-Schulter-Muskulatur schafft es dann häufig nicht, das Gewicht zu tragen. Bei Pferden ist das Schulterblatt nur durch Muskeln mit dem Rumpf verbunden, die knöchernen Schlüsselbeine (die beim Tragen helfen könnten), fehlen. Die Aufgabe der Schultergliedmaßen ist es das Körpergewicht federnd abzufangen (und es bestimmt durch sein Vorführen die Schrittlänge des Vorderbeins). In Folge rutscht der Widerrist "runter" und die Rückenmuskulatur folgt. Die untere Halsmuskulatur fängt kompensatorisch an zu tragen. Verspannungen im oberen Nackenbereich folgen. Unser Pferd hat somit große Mühe sich überhaupt vorwärts zu bewegen.


Viele Tinker besitzen zudem weniger Körperspannung als andere Pferde. D.h. sie haben häufig erst einmal wenig Gefühl für eine gesunde Körperspannung und Gleichgewicht und rutschen dadurch noch mehr in eine Fehlhaltung. Häufig sieht man Tinker im Hohlkreuz laufen. Dieses Hohlkreuz wird meist mit "überbaut" verwechselt. 


Durch die natürliche Schiefe ist eine Bauchseite etwas mehr "im Weg" als die andere Seite. Hier hat es unser Tinker noch schwerer unter seinen Schwerpunkt zu treten, da sein Bauch quasi im Weg ist. Er muß ihn also anspannen, damit der Weg für das untertretende und tragende Hinterbein frei wird. - Dafür benötigt er jedoch eine freie Schulter, die es zulässt, das Gewicht auf die Hinterhand zu übertragen. - Und hier befinden wir uns dann im ungesunden Kreislauf. Dieser führt zu weiteren Fehlbelastungen und noch mehr Unmöglichkeit den Reiterhilfen zu folgen.


Reiter bemühen sich dann häufig, die Hilfen noch deutlicher zu geben, was wiederum dazu führt, dass der Tinker "dagegen" halten muß um sein Gleichgewicht zu halten, was es ihm noch unmöglicher macht den vom Reiter gewünschten Ausführungen zu folgen.


Frustrierend für Reiter und Pferd und ungesund für unseren Tinker. Auf Dauer allerdings auch für unseren Reiter. Ein Pferd, welches im Hohlkreuz läuft, setzt auch uns Reiter fast immer ins Hohlkreuz, was meist dafür sorgt, dass wir mit unserem Sitz das Pferd noch mehr auf die Vorderhand schicken. 


Ein Pferd dessen Brustgürtel nicht trägt gibt dem Reiter das Gefühl nach vorne unten zu reiten. Kompensatorisch lehnen sich viele Reiter nach hinten, womit sie den Schub in den Boden leider begünstigen.


Dieses Bild zeigt Sir Gulliver und mich. Auch wenn er eher keinen Sinn im Heben der Schulter und überhaupt in jeglicher From von Anstrengung sieht, kann man hier gut sehen, wie er scheinbar trotzdem mit Leichtigkeit galoppiert.


Reiten ohne Helm fand nur für diese Aufnahmen statt


Gut geschult und ausgebildet kann dann ein Pferd, welches sich selbst tragen gelernt hat, auch Sitzfehler von Reitschülern bis zu einem bestimmten Punkt verzeihen und kompensieren (Sir Gulliver hier  mit einer Reitschülerin, bei ihren ersten Galoppeinheiten)



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